ACHTUNG – trotz Kurzfassung ein langer Bericht! Wer nicht weiterlesen will (was ich nicht hoffe), der schaut sich am besten die Fotos an, bevor er sich davon macht.
Tag 1 – Fünfeinhalb wackere Matrosen (Herr und Frl. S, ein bezauberndes, nicht ganz zweijähriges Mädchen und ihre Eltern und ein passionierter Kaffeetrinker & Cocktail-Schlürfer) machen sich auf den Weg, um von Genua aus das Mittelmeer zu erobern. Wir schiffen uns – einen neidvollen Blick auf die riesige MSC Splendida werfend – auf der kleinen MS Louis Majesty ein, und schon bald bekommen wir unsere Kajüten zugeteilt. Welch ein Glück, dass sich diese über der Wasseroberfläche befinden, da stört uns wenigstens nur der Motor beim Arbeiten Einschlafen und nicht nicht der Wellengang. 😉 Deck vier, Innenkabine, beinahe vollkommen verspiegelt, um das fehlende Fenster auszugleichen. Es dauert nicht lange und wir befinden uns auf hoher See. Die erfahreneren Passagiere werfen sich rasch in Badebekleidung, um noch einen Platz im viel zu heißen Whirlpool und anschließend am Sonnendeck zu bekommen. Dass es dort ziemlich windig sein kann, ist den hartgesottenen Sonnenanbetern und Innen ziemlich egal.
Tag 2 – Unser erster Hafen ist Marseille – mit unseren ausgezeichneten Französisch-Kenntnissen ist es uns ein leichtes, Kaffee und Croissants zu bestellen, wir bummeln den alten Hafen auf und ab, bestaunen die am Fischmarkt feilgebotenen Meerestiere und den selbstgekochten Schneckeneintopf eines typischen französischen Mütterchens. Matrose eins und zwei vergessen „zufälligerweise“ ihre Kopfbedeckung an Bord und sind so leider gezwungen, eine ganz und gar nicht typische französische Kopfbedeckung als Sonnenschutz zu erwerben, wie das Bild Nummer 4 beweist.
Tag 3 – Pünktlich zum Sonnenaufgang fahren wir Port Mahon auf Menorca an – trotz meiner Abneigung für die Ballermann-Inseln beschließen Herr S. und ich spontan an Land zu gehen und wir bereuen es nicht. Die Stadt ist wirklich besuchenswert, der Kaffee ist zwar ähnlich teuer wie bei uns, aber wir sind doch im Urlaub… Zu guter Letzt kann ich sogar noch meiner Shopping-Leidenschaft frönen und schlage hemmungslos zu. 😉
Tag 4 – Am nächsten Morgen ist Tunis, besser gesagt, Sidi Bou Said und Karthago dran. Im Hafen von La Goulette erwartet uns ein tunesischer Tirolerabend, Herr S. verliebt sich spontan in ein Kamel und ich fürchte schon um meine Weiterreise. In Sidi Bou Said erhandelt Herr S. dann einige Kamele für mich, unerklärlicherweise will der Händler mich aber nicht behalten. Für den Ausflug nach Karthago haben wir uns genau vorbereitet, unser Ziel ist die Zerstörung dessen, was noch steht. Die fünfeinhalb wackeren Eroberer machen ihre Sache gut und verlassen die Ruinen Karthagos unschuldig pfeifend. Die Weiterreise verspricht spannend zu werden, da ein auffallend heftiger Seegang zu bemerken ist. Ob uns das Abendessen nochmals durch den Kopf gehen wird?
Tag 5 – Den Sonnenaufgang vor Tunis haben wir verschlafen, dafür wollen wir uns die Maltesische Variante ansehen. Bloß, die Sonne schmollt vor Malta mit uns und deshalb gehen wir – Herr S. etwas mürrisch, da ich ihn aus dem Bett gejagt habe, und ich etwas enttäuscht – wieder schlafen. Die Hafeneinfahrt von Malta verpassen wir beinahe, zum Anlegen sind wir aber pünktlich am Promenadendeck. Wir haben den ganzen Tag zur Erkundung von La Valletta zur Verfügung, der Plan steht bald und wir machen uns zu fünfeinhalbt auf den Weg. Im Hafen treffen wir auf eine alte Bekannte, die übermächtige MSC Splendida, die wir aber so gut es geht ignorieren. 😉 Wir erklimmen die vielen Stufen ins Zentrum und belohnen uns schließlich mit einem wohlschmeckenden Kaffee. Das Meer immer im Blick spazieren wir wieder zum Hafen und passen dabei besonders gut auf, damit wir nicht von einem der im Affentempo vorbei rasenden Pferdetaxis über den Haufen gefahren zu werden.
Tag 7 – Wir müssen bis spätestens 8 Uhr unsere Kajüte räumen und errichten ein Basislager in der Nähe des Buffets. Von dort aus lassen sich alle Aktivitäten bis zur Ankunft im Heimathafen Genua bestens erledigen. Bei einem Spaziergang am Promenadendeck winkt mir sogar noch ein Mondfisch zu, ich kann mein Glück kaum fassen. Bevor wir von Bord gehen, schlagen wir uns am Mittagsbuffet nochmals die Bäuche voll, bevor wir aufgefordert aufgerufen werden, das Schiff verlassen zu können. Die auf der Reise eingetauschten Seemanns-Säcke geschultert suchen wir unseren fahrbaren Untersatz und treten die Heimreise an.
Resümee: Beim Reiseunterfangen zu fünfeinhalbt handelte es sich um eine Premiere, die wir grandios gemeistert haben. Dass wir über all die Tage den Zuckerlevel konstant gehalten haben und nun niemand an Diabetes leidet (vorsichtshalber machen wir keinen entsprechenden Bluttest), ist wahrlich ein Wunder, nur so manch ein Gürtel ist aufgrund des hohen Salzgehaltes der Meeresluft etwas eingegangen. 😉
Boah, total toll! Ich bin richtig neidisch. Klingt echt nach einem gelungenen Urlaub. *-*
ein schöner Reisebericht!
@Mocca: Ja, der Urlaub war rundum toll. Es hat sehr viel Spaß gemacht und ich kann mir vorstellen, wieder mal auf einem Kreuzfahrtdampfer einzuschiffen.
@Barbara: Danke fürs Lesen! Ich hatte auch viel Spaß beim Tippseln. 🙂
…und ich war dabei 😉 juhui……..
Inzwischen kann ich wieder gerade laufen und schwanke nicht mehr in der Gegend rum.
Pssst – nicht verraten, dass wir trotz absolut ruhiger Fahrt die ganze Zeit seekrank über der Reling gehängt sind. 😉 Oder haben wir doch zu viele Cocktails genossen und sind jetzt endlich ausgenüchtert? 😉
Pingback: Problemzone? » Blog Archiv » Das liebe ABC
Tolle Fotos hast Du da gemacht. Verkaufen die wirklich auch Kamele/Dromedare in Plüsch? Ist ja total reizend 😉
Erdbeere mit Sonntagsgruß
Die Plüschdinger werden überall angeboten und natürlich will jeder so ein tolles Erinnerungsstück daheim auf dem Sofa sitzen haben. 😉
Lieben Gruß
Pingback: Problemzone? » Blog Archiv » Südtirol-Ausflug mit allem was dazu gehört