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verlängertes Wochenende

Wir befinden uns ja mitten im verlängerten Wochenende und wie jedes Jahr wird die Stadt unseres Vertrauens von Wohnmobilen mit ausländischen Kennzeichen regelrecht überschwemmt. Vor allem unsere südlichen Nachbarn haben eine eigene Parkmoral  und sind sowieso von keiner noch so kleinen Parklücke abzuhalten. Kaum ist das Gefährt abgestellt – möglichst in Blickweite des „tetto d’oro“ – wälzen sich ganze schon 100 Meter gegen den Wind sichtbare Heerscharen, der Jahreszeit passend mit Moonboots (denn gestern hat es ja geschneit, immerhin ca. 0,5 mm), Daunenjacken (dagegen ist die Garderobe von Arktisforschern recht ärmlich) und der obligatorischen Sonnenbrille (die scheint ohnehin auf der Nase der lieben erforenen Südländer zu kleben) ausgestattet, zum Mercatino di Natale um jedmöglichen käuflich erwerblichen Kitsch säckeweise zu ihren beräderten Wohncontainern zurück zu transportieren.

Natürlich nicht, ohne sich durch die kulinarische Welt des mercantino zu kosten und anschließend festzustellen, dass wir zwar den Speck besser räuchern und die weitaus besseren Kuchen backen, aber es sonst mit der Esskultur nicht so weit her ist bei uns.  (Wenn die wüssten… die Geheimtipps bleiben eben Geheimtipps, und die beste Pizza in der Stadt kann lockerlässig mit eurem Teigrundling mithalten.)  Nur der Glühwein, der schmeckt. 😉

Nachdem man nun am ersten Tag schon alles Wichtige erledigt hat, bleibt am nächsten Tag endlos viel Zeit für das, was sie am Besten können: im Weg rumstehen und Lärm machen. In den Läden, auf der Straße, am Gehsteig, im Café (ach ja genau, den Kaffee kann man bei uns übrigens auch nicht trinken, schmeckt ja wie Spülmaschinenwasser, und sowieso und überhaupt trinkt man nach dem Essen keinen Cappuccino, sondern einen Espresso; aber der Kuchen…. da kann nicht mal der klassische Panettone nicht mithalten)….

Und wenn wir dann Glück haben, dann reisen sie ab. Denn was kann man denn sonst schon bei uns so machen?!

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